Eine Pause schafft Freiraum: Viele Menschen nutzen die Zeit, um ihr Geld neu zu ordnen. Warum das sinnvoll ist und wie das 1+5 Prinzip für die Finanzplanung dabei hilfreich sein kann, das erfahren Sie in diesem Artikel.
Plötzlich ist alles anders: Was wir für das Jahr 2020 geplant haben, wird gerade vertagt, verändert oder entfällt ganz. Alles ist offen, Pläne werden neu gedacht oder erstmal auf die lange Bank geschoben. Jetzt ist es für viele Menschen ein Anliegen, sich dem Thema Geld zu widmen. Die Anlässe dafür sind vielfältig:
- Frühjahrsputz: Einige haben gerade Zeit und nutzen sie, um Ordnung zu schaffen: Sie misten Ordner aus, richten ihr Home-Office ein und wollen auch in ihrer Vermögensbildung sowie bei ihren Finanzen aufräumen: Versicherungen, Geldanlagen und die Altersvorsorge stehen auf dem Prüfstand.
- Neue Rahmenbedingungen für das Einkommen: Für viele Menschen hat sich durch die Corona-Krise die Ausgangssituation verändert. Einige verdienen plötzlich sehr viel Geld. Einige haben z.B. durch Kurzarbeit ein geringeres Einkommen. Für manche Selbstständige ist das Geschäftsmodell zusammengebrochen und das Einkommen geht gegen null. Hier müssen Ersparnisse dazu herhalten, das Leben und seine Grundkosten abzusichern. Daher ist es essenziell, sich jetzt anzuschauen, was in einer veränderten Situation wichtig ist und was nicht mehr so gut passt.
- Veränderungen in der Finanzwirtschaft: Viele Menschen versuchen sich gerade neu zu orientieren und schauen sich ihre Vermögensbildung, Vorsorge fürs Alter, Aktien, Sparpläne oder ihre Rücklagen in einem neuen Kontext an. Sie fragen sich: Wie gestalte ich meine Altersvorsorge, wenn die Weltwirtschaft verrücktspielt und das sinnvolle Anlegen von Geld immer schwieriger zu werden scheint? Die Konjunktur schwankt, die Börsen reagieren und mit höheren Zinsen für Geldanlagen ist vorerst nicht zu rechnen – wie soll man da sein Geld absichern? Welche Sparpläne tragen das mit? Welche Chancen gilt es, jetzt zu nutzen?
Ja, jetzt besteht die Gelegenheit, die Weichen neu zu stellen und eventuell Versäumtes nachzuholen. Viele Kundinnen und Kunden sprechen mich gerade darauf an und suchen Orientierung bei ihrer Vermögenbildung. In meinen Beratungen erkunden wir gemeinsam die aktuelle finanzielle und Lebens-Situation sowie die Wünsche an das Leben in der Zukunft. Denn die bilden die Grundlage für die Vermögensbildung und es ist leichter, die Geldanlagen zu identifizieren, die zur eigenen Persönlichkeit, zu den eigenen Werten und zum individuellen Lebensmodell passt.
Wer seine Finanzen neu ordnen möchte, dem empfehle ich als Grundlage das „1+5 Prinzip für die Finanzplanung“. Es beruht auf dem 6-Konten-Modell, das der amerikanische Autor T. Harv Eker entwickelt hat.

Die Ausgangsbasis bildet Ihr Nettoverdienst, das sind 100 Prozent des Geldes, für das Sie Ihren Plan aufstellen. Nehmen wir einmal als Beispiel an, dass das monatlich 3.000 Euro sind. Nun teilen Sie diese Summe in 1+5 Tortenstücke:
Das größte Tortenstück, nämlich 55% des Nettoverdienstes, bleibt auf dem Girokonto für den täglichen Bedarf, also alles, was Sie für Haushalt, Essen, Strom, Krankenkasse, Versicherungen oder Heizung als monatliche Fixkosten ausgeben. In unserem Beispiel wären das 1.650 Euro.
Und nun können Sie fünf weitere Girokonten einrichten, für die Sie von Ihrem Hauptgirokonto Daueraufträge anlegen:
Konto 1: 10% für Ihre finanzielle Freiheit
Mit dem Geld in diesem „Topf“ bilden Sie die Grundlage für Ihr Kapital. Diese Summe – in unserem Beispiel sind das monatlich 300 Euro – sparen Sie und rühren sie auch nicht an. Dafür eignen sich z.B. Sparpläne auf ein Tagesgeldkonto, Einzahlungen in Fonds oder ähnliches.
Konto 2: 10% für Rücklagen
In diesem Topf sammeln Sie das Budget für spontane Ausgaben, die Sie nicht eingeplant haben, die aber plötzlich notwendig sind. Zum Beispiel, wenn Sie eine neue Wasch- oder Spülmaschine brauchen oder das Auto repariert werden muss. In unserem Beispiel würden Sie dafür monatlich 300 Euro zurücklegen.
Konto 3: 10% für Spaß
Sie möchten sich einen Yoga-Onlinekurs oder ein neues Kleid gönnen? Dann nehmen Sie das Geld aus diesem Topf. Es ist nur für Genuss bestimmt und darf komplett in dem jeweiligen Monat ausgegeben werden. In unserem Beispiel wären das 300 Euro.
Konto 4: 10% für Bildung
Wer sich weiterbildet, ist auf dem Arbeitsmarkt mehr wert. Dies ist also eine wichtige Investition in Ihre Zukunft. Damit Sie interessante Angebote für Kurse, Seminare oder Workshops wahrnehmen können, oder ein Budget für Fachliteratur zur Verfügung haben, sollten Sie monatlich 10% Ihres Nettoeinkommens beiseitelegen. Für unsere Beispielrechnung sind das 300 Euro.
Konto 5: 5% für Spenden
Ich sehe diesen Topf als meinen persönlichen „Dankbarkeitskanal“ an. Weil ich dankbar für all das bin, das ich in meinem Leben bekommen habe, gebe ich gerne etwas zurück. Es gibt viele Möglichkeiten, z.B. Spenden an Wohltätigkeitsorganisationen, die Unterstützung von Menschen aus dem direkten Umfeld oder die Übernahme einer Patenschaft. Was liegt Ihnen am Herzen? Dieses Tortenstück – 150.- Euro monatlich laut unserem Beispiel – können Sie auch jeden Monat für einen anderen Zweck spenden.
Natürlich können Sie das Modell an Ihre Bedürfnisse anpassen: Vielleicht ist das Tortenstück für die monatlichen Fixkosten gerade größer als 55%? Vielleicht haben Sie gerade viele Ausgaben für die Gesundheit, weil Sie krank waren? Vielleicht steht Nachwuchs ins Haus und Sie haben gerade viele Anschaffungen vor sich? Dann planen Sie einfach neu. Wichtig ist, dass Sie dabeibleiben. Der lange Atem ist das Erfolgskriterium Nummer eins beim Vermögensaufbau und bei der Finanzplanung.
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