Purpose und wie man gute Entscheidungen trifft: Ein Interview mit der PR-Expertin Daniela Heggmaier

Was treibt uns an? Was ist uns wichtig? Immer häufiger stellen sich Menschen die Frage nach ihrem Purpose, nach Sinn und Zweck ihres Tuns. Purpose spielt heute eine Rolle bei der Entscheidung, bei wem und für was wir unser Geld ausgeben, bei wem wir arbeiten wollen oder dabei, wie wir unser Leben gestalten. Mit Daniela Heggmaier habe ich darüber gesprochen, warum das Konzept Purpose so wichtig ist und wie wir es für uns nutzen können.

Annegret Kitzmann-Schubert (Foto: Lilla F)

Der Begriff „Purpose“ ist in aller Munde. Das Zukunftsinstitut schreibt darüber in seinem BlogDie Wiederentdeckung von Sinn, von Höherem und Größerem im ökonomischen und lebenspraktischen Alltag bietet uns die Möglichkeit, die Menschheit in eine völlig neue Ära, in ein neues Zeitalter zu überführen – so wie beim Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit, nur sehr viel kondensierter.

Eine neue Renaissance also steht uns bevor, wenn man den Zukunftsforschern glauben möchte. Und so machen sich Unternehmen auf den Weg, ihren Purpose zu finden und ihre Entscheidungen danach auszurichten. Führungskräfte formulieren ihre eigenen „Personal Purpose Statements“ und finden auf diese Weise das Unternehmen, bei dem sie gerne arbeiten möchten. Selbstständige, die ihre Bestimmung und ihren Zweck öffentlich machen, erleichtern ihren Lieblingskunden die Identifikation und Geschäftsanbahnung.

Purpose führt zu individuellen Geldlösungen

Auch für mich ist das Thema Purpose sehr wichtig. Zum einen habe ich meine eigene Wertebasis schon früh definiert, um damit die Kunden anzuziehen, die zu meiner Art der Vermögensberatung besonders gut passen. Zum anderen basiert bei mir jede Kundenberatung auf dem individuellen Purpose des Menschen, dessen Vermögen aufgebaut werden soll. Schließlich ist es wichtig, die Werte und Vorstellungen davon zu kennen, worin und wie jemand investieren möchte, ob das z.B. auf nachhaltige Weise geschehen soll, ob besondere Branchen, eine bestimme Rendite, Risikobereitschaft oder definierte Anlagehorizonte im Fokus stehen, die den Lebenszielen, Vorlieben und Träumen eines Menschen dienen. Rund um den Purpose eines Menschen komponiere ich seine besondere Geldlösung, die auch manchmal ganz unkonventionell und außergewöhnlich sein kann.

Auf diese Weise habe ich viele Menschen kennengelernt, die das „Prinzip Purpose“ schon intensiv leben und sich bei unterschiedlichsten Lebensentscheidungen davon leiten lassen. Eine davon ist die PR-Expertin, Bloggerin und Buchautorin Daniela Heggmaier. Mich hat begeistert, dass sie beispielsweise ihre Social-Media-Kanäle u.a. auch nach ihren Werten ausgewählt hat. Das Thema Purpose zieht sich durch ihre gesamte PR-Beratung, denn sie arbeitet mit Selbstständigen, Unternehmer*innen und Führungskräften an deren „Warum“ als Leitfaden für ihre Sichtbarkeit. Beim Goldenen Abend zum Thema „Purpose“ am 15.10.2020 in München-Neubiberg werde ich mit ihr über Sinn und Geld sprechen – und warum es sich lohnt, sich nicht zu verbiegen.

Daniela Heggmaier (Foto: Simone Naumann)

Annegret Kitzmann-Schubert: Daniela, was hat sich in Sachen „Purpose“ im Jahr 2020 bei Deinen Kunden getan?

Daniela Heggmaier: „Zum einen: Der Sinn des eigenen Tuns wird immer stärker durchleuchtet von den Menschen. Führungskräfte beispielsweise oder Selbstständige, Berater und Entrepreneure, die sich in dieser Zeit des Wandels neu erfinden müssen, wollen auf diese Weise den richtigen nächsten Schritt für ihr Business und ihre Karriere herausfinden.

Zum anderen: Die Notwendigkeit einer digitalen Sichtbarkeit ist durch Corona stark angestiegen. Weil Menschen immer mehr online zusammenarbeiten, ist es wichtig, dort auffindbar und mit aussagekräftigen Profilen repräsentiert zu sein. Wer seinen Purpose – online wie offline – authentisch vermitteln kann, findet Resonanz und kann Vertrauen sowie Aufmerksamkeit bei den Menschen aufbauen, mit denen er zusammenarbeiten will.

Purpose ist ein Türöffner: Ein Mensch mit einem transparent kommunizierten Warum wirkt echt, sympathisch und engagiert. Wer selbst so handelt, wie er es in seinem Purpose fordert, wirkt authentisch und es entsteht – trotz der vermehrt genutzten digitalen Kommunikationswege – schneller eine tragfähige Verbindung. Ein Mensch, der über seinen Purpose spricht, bleibt nachhaltiger in Erinnerung als Menschen, die das nicht tun. Und das ist in Corona-Zeiten eine echte ‚Versicherung‘, denn wenn wir alle nur digital kommunizieren, müssen wir uns klar von anderen unterscheiden. Unsere digital präsentierte Persönlichkeit entscheidet immer häufiger über ein Ja zu einer Bewerbung oder ein Ja zu einem Auftrag.

Zudem beobachte ich, dass die Menschen immer stärker ihre Entscheidungen an ihrem individuellen Purpose ausrichten. Viele Befragungen vom Sommer 2020 bestätigen das. Nur ein Beispiel: Eine Analyse der Mediaagentur Wavemakervom April 2020 zeigt, dass sich 35% der Deutschen vornehmen, nach der Krise die Unternehmen weiterhin stark zu unterstützen, die sich in der Corona-Zeit durch Engagement hervorgehoben haben. 40% wollen die Marken abstrafen, von denen sie der Meinung sind, dass sie sich nicht fair verhalten haben, also z.B. durch Entlassungen, nicht bezahlte Mieten, etc..“

Annegret Kitzmann-Schubert: Lohnt sich also die Suche nach dem Purpose?

Daniela Heggmaier: „Auf jeden Fall. Es gibt viele Studien dazu. Wenn Unternehmen beispielsweise ihre Entscheidungen an ihrem Purpose ausrichten, profitieren sie davon, dass sich hochkarätige Bewerber für sie interessieren, dass Mitarbeiter motivierter, produktiver und loyaler arbeiten und Kunden ihnen länger die Treue halten. Die Studien zeigen auch: Purpose ist ein ernst zu nehmender Wirtschaftsfaktor, denn die Purpose-orientierten Unternehmen steigern ihren Wert im Durchschnitt doppelt so schnell wie der Wettbewerb und ihre Aktienkurse sind stabiler als die ihrer weniger verantwortungsvollen Konkurrenten. Auch Investoren berücksichtigen bei der Auswahl ihrer Beteiligungen immer häufiger Kriterien wie z.B. Sozialverträglichkeit, Umweltschutz und Transparenz.“

Annegret Kitzmann-Schubert: Und für den einzelnen Menschen?

Daniela Heggmaier: „Ein persönliches Purpose Statement formuliert zu haben, hat viele Vorteile. Mir hilft es beispielsweise in einer Situation, in der ich viele Optionen habe, eine klare Navigation für mein Ja oder Nein zu finden. So zum Beispiel bei der Auswahl der Social-Media-Kanäle, über die ich mit anderen Menschen in Kontakt stehen möchte. Zu mir passen Kanäle, die respektvoll mit meinen Daten umgehen, transparent agieren und mein Aufmerksamkeits- und Zeitbudget schonen. Denn mir liegt ein achtsamer Lebenswandel am Herzen. Zudem habe ich eine enge Verbindung zu Natur und Tieren. Deshalb gehe ich auf ‚natürliche‘ Weise mit mir selbst um und ich färbe z.B. meine Haare nicht. Weil ich in meinen Vorträgen darüber spreche und in meinem Blog darüber schreibe, können mich andere in diesem Kontext kennenlernen und schneller beurteilen, ob sie mit meiner Art, die Welt und das Business zu sehen, in Resonanz gehen können. Sie können entscheiden: Die passt zu mir! Ihr Weltbild passt zu meinem! Es gibt auch funktionierende Wege abseits des Mainstreams! Und es lohnt sich nicht, sich zu verbiegen!

Zudem kann ich andere Menschen zu einem positiven Wandel inspirieren. Mein Vorbild ist die amerikanische TV-Moderatorin Oprah Winfrey. Ihr persönliches Purpose Statement lautet: ‚To be a teacher. And to be known for inspiring my students to be more than they thought they could be.’ Sie hat sich vorgenommen, aus ihrer eigenen Erfahrung heraus den Menschen zu zeigen, dass immer mehr im Leben möglich ist, als man zunächst sehen kann. Und dieser rote Faden zieht sich durch alle ihre Bücher, TV-Sendungen und einfach alles, was sie sagt und tut. Sie hat eine enorme Wirkung auf Menschen, ich finde das faszinierend! Und das große Feedback zu meinem Blogartikel über meine grauen Haare hat mir gezeigt, dass ich anderen Mut machen konnte, diesen Weg zu beschreiten. Meine Freude darüber war riesig!”

Annegret Kitzmann-Schubert: Ist Dir Deine Purpose-Orientierung auch schonmal im Weg gestanden?

Daniela Heggmaier: „Ja, natürlich! Wer seine Handlungen an seinen Werten ausrichtet, muss auch manchmal unbequeme Entscheidungen fällen, bei mir war das z.B. der Verzicht auf Gruppenarbeit mit meinen Kunden auf der kostenlosen Facebook Plattform. Ich habe mich daher auf ‚Klasse statt Masse‘ konzentriert und arbeite nun mit meinen Kundinnen und Kunden ganz individuell, fokussiert und zeitsparend an ihren Sichtbarkeitskonzepten – ohne sie täglich dem Nachrichtentsunami in einer kostenlosen Social Media-Plattform auszusetzen. Für mein Selbstmarketing bedeutet das, dass ich andere Wege zum Kunden finden darf, und das ist für mich eine spannende Herausforderung, die ich mit viel Freude und Entdeckergeist meistere!“

Annegret Kitzmann-Schubert: Was hast Du in Deine „Magic Box“ für unseren Goldenen Abend zum Thema „Purpose“ am 15.10.2020 in München-Neubiberg gepackt, liebe Daniela?

Daniela Heggmaier: „Das bleibt natürlich ein Stück weit mein Geheimnis, liebe Anne, das wir nur in diesem exklusiven Kreis lüften werden. Doch so viel kann ich schon verraten: Alle Teilnehmenden können an diesem Abend an einer wertvollen Übung teilnehmen, die man alleine so nicht machen kann. Und ich weiß: Es werden – wie immer – die wunderbaren und wertvollen Gespräche und Impulse daraus entstehen, die den Goldenen Abend so berühmt gemacht haben!“

Vielen herzlichen Dank, liebe Daniela, ich freue mich sehr auf den 15. Oktober 2020!

Goldener Abend zum Thema „Purpose“ am 15.10.2020 um 18.30 Uhr in München-Neubiberg

Wertschätzungsbeitrag 30 Euro (max. 8 Personen). Sollten Sie an einer Teilnahme interessiert sein, setzen Sie sich bitte mit Annegret Kitzmann-Schubert in Verbindung! Es ist nur noch ein Platz frei!

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